Untersuchungen zeigen erstaunlicherweise am wenigsten Mikroplastik in PET-Einwegflaschen, was auf die einmalige Nutzung zurückzuführen ist.


Mikroplastik – das Thema ist in aller Munde, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Doch wie viel ist in unseren Wasserflaschen? Mit der Frage haben sich die Wissensredaktionen von Quarks und Öko-Test beschäftigt und kamen zu dem Ergebnis: Die Menge an Mikroplastik variiert je nach Art der Wasserflasche, wobei Einweg-Pfandflaschen aus PET überraschenderweise positiv hervorstechen.

Eine Quarks-Veröffentlichung von Mitte Januar veranschaulicht, dass Einweg-Pfandflaschen im Vergleich zu Flaschen aus Mehrwegplastik und Glas eine bemerkenswert geringe Belastung aufweisen. Mit nur 14 (+-14) Plastikpartikeln pro Liter Wasser schnitten Einweg-Verpackungen erstaunlich gut ab. Die Wissensredaktion bezog sich auf die Ergebnisse einer Elsevier-Publikation von 2018. Doch auch die aktuellere Untersuchung von Öko-Test aus dem Jahr 2021 kam zu einem ähnlichen Ergebnis: „Ausgerechnet: PET-Mehrweg- und Glasflaschen sind in Untersuchungen am stärksten belastet.“ Die Ergebnisse zeigen erstaunlicherweise, dass sich am wenigsten Mikroplastik in PET-Einwegflaschen befindet. Da das Wasser aus PET-Flaschen bereits von Plastik umgeben ist, sei die Wissensredaktion davon ausgegangen, dass diese auch am schlechtesten abschneiden würden. Daher habe sie das Ergebnis besonders überrascht.

In dem dazu gehörigen Bericht schrieb das Verbrauchermagazin: „Denn das Wasser aus den Glasflaschen war – durchschnittlich berechnet – sogar stärker mit Mikroplastik belastet als das aus den PET-Flaschen.“ Öko-Test ließ stichprobenhalber von fünf Herstellern jeweils den Inhalt aus einer Glasflasche und einer PET-Getränkeverpackung analysieren. „In der am stärksten belasteten Glasflasche fanden sich mit 302 Partikeln mehr als doppelt so viele wie in der am stärksten belasteten PET-Flasche, in der 141 Partikel steckten. Der Unterschied wird noch deutlicher, wenn man in diesem Fall Glas und PET vom selben Hersteller gegenüberstellt: 302 Partikel zu 38. Auch die wenigsten Partikel (10) befanden sich in einer PET-Flasche.“, führte die Wissensredaktion weiter aus. Demnach kam auch Öko-Test zu dem Schluss, dass sich in den Einwegflaschen aus PET durchschnittlich die wenigsten Mikroplastikteilchen befinden. Doch woher kommt das?

Erklärung und Ursachen für Mikroplastik in Flaschen

Als Mikroplastik werden Teilchen aus Kunststoff bezeichnet, die kleiner als 5 Millimeter sind. Das in Wasserflaschen enthaltende Plastik ist deutlich winziger: Mehr als 90 Prozent der Partikel sind kleiner als 5 Mikrometer und bestehen vor allem aus PET – also aus dem gleichen Material wie die Flaschen selbst. In den Glasflaschen wurden vermehrt andere Kunststoffsorten gefunden. Die Hintergründe für das Vorkommen der Partikel in Wasserflaschen sind vielfältig. Insbesondere Materialabnutzungen tragen dazu bei. Denn beim häufigen Öffnen und Schließen des Flaschendeckels entsteht ein winziger Abrieb. Aber auch bei der industriellen Reinigung gelangen die Teilchen in die Mehrwegbehälter. Daher weist das Wasser in Getränkeverpackungen, die stark abgenutzt sind und häufig gereinigt wurden, die höchste Konzentration an Mikroplastik auf. Hier kann die Einweg-Pfandflasche mit dem einmaligen Gebrauch punkten. Die glatten Innenwände von frischen PET-Flaschen sorgen für die positive Bilanz der Verpackung. Dies macht Einweg-Pfandflaschen zu einer attraktiven Wahl für Verbraucherinnen und Verbraucher, die weniger Mikroplastik aufnehmen möchten.

Die komplette Vermeidung der kleinen Plastikpartikel scheint nahezu unmöglich, da es nicht nur in Wasserflaschen vorkommt, sondern auch in der Umgebungsluft und bereits im menschlichen Körper nachgewiesen wurde. Die neueste Forschung weist darauf hin, dass sich viele Plastikpartikel sogar im Nanobereich bewegen. Bisher ist jedoch noch unklar, ob Mikroplastik überhaupt Auswirkungen auf die Gesundheit hat.


Quelle: Wissensredaktion Quarks (WRD), Öko-Test-Magazin Juli 2021: Mineralwasser

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