Rezyklat übertrifft Neumaterial

Bad Homburg. Die aktuelle GVM-Studie „Aufkommen und Verwertung von PET-Getränkeflaschen in Deutschland 2023“ des Forum PET in der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. hebt den Erfolg und die kontinuierlichen Fortschritte der deutschen PET-Kreislaufwirtschaft hervor. Mit einer Rekord-Recyclingquote und einem beeindruckend hohen Einsatz von recyceltem PET (rPET) positioniert sich Deutschland weltweit als Vorreiter im Bereich des Kunststoffrecyclings.

„Die Kreislaufwirtschaft von PET-Getränkeflaschen in Deutschland funktioniert hervorragend und setzt mit einer Recyclingquote von fast 98 Prozent weltweit Maßstäbe“, sagt Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. „Diese positive Entwicklung ist das Ergebnis jahrelanger Optimierungsmaßnahmen der Industrie und zeigt, dass der nachhaltige Umgang mit Ressourcen längst fester Bestandteil des deutschen PET-Systems ist.“

Rezyklate aus PET-Flaschen, also recyceltes PET (rPET), sind wertvolle Rohstoffe für viele Produkte.

 

Recycling auf Rekordniveau

Deutschland setzt mit einer weltbesten Recyclingquote von 97,6 Prozent Maßstäbe. Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht nicht nur den Erfolg des deutschen Pfandsystems, sondern auch die Effektivität des gesamten Wertstoffkreislaufs. Über die verschiedenen Wege der Wertstofferfassung werden in Deutschland 98,7 Prozent der PET-Getränkeflaschen gesammelt, wobei 96,2 Prozent der bepfandeten Flaschen zurückgegeben werden – ein entscheidender Schritt, um den Kreislauf zu schließen.

Steigender rPET-Anteil: Mehr Recyclingmaterial in der Produktion

Die Nutzung von rPET in der Produktion von PET-Getränkeflaschen hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Erstmals wurde mehr recyceltes PET als Neumaterial für die Herstellung von PET-Preforms verwendet. Der Anteil von rPET in der Produktion stieg seit 2013 um 27 Prozentpunkte auf 51,2 Prozent im Jahr 2023. Dies markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung einer ressourcenschonenden und kreislauforientierten Kunststoffverarbeitung.

Besonders bei bepfandeten Einwegflaschen liegt der rPET-Anteil bereits bei 47,7 Prozent. Dies zeigt, wie erfolgreich die Industrie den Einsatz von Neumaterial reduziert und gleichzeitig den Kreislauf schließt. Der zunehmende Einsatz von rPET ist das Ergebnis von Selbstverpflichtungen und Absichtserklärungen von Abfüllern und Händlern, die den PET-Kreislauf vollständig schließen wollen.

Optimierung der Flaschengewichte und Ressourcenschonung

Neben dem steigenden rPET-Anteil hat die Optimierung der Flaschengewichte zu einer weiteren Reduktion des Materialverbrauchs geführt. Im Jahr 2023 sank der Verbrauch von PET um 8,5 Prozent, was 38.000 Tonnen entspricht. Dies ist insbesondere auf technische Innovationen zurückzuführen, die es ermöglichen, Flaschen leichter zu gestalten, ohne ihre Stabilität oder Qualität zu beeinträchtigen. Dieser Erfolg zeigt, dass ökologische Effizienz und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.

Im Sommer 2023 wurden „Tethered Caps“ (an der Flasche befestigte Verschlüsse) zur Pflicht. Durch diese Innovation sinkt der Materialverbrauch, gleichzeitig verbessert sich die Recyclingfähigkeit der Flaschen. Nicht zuletzt landen die Deckel nicht mehr achtlos in der Umwelt.

Die Industrie verfolgt das Ziel, den Rezyklatanteil und die Ressourceneffizienz kontinuierlich zu erhöhen und die Recyclingquote weiter zu stabilisieren.

Nachhaltigkeit von PET

PET ist nicht nur aufgrund seiner Leichtigkeit und Bruchsicherheit das bevorzugte Material für Getränkeflaschen. Es bietet auch bemerkenswerte ökologische Vorteile gegenüber anderen Materialien wie Glas oder Pappe. Der Transport von PET-Flaschen spart erhebliche Mengen an CO2 und Treibstoff, da sie deutlich leichter sind und somit weniger Lkw benötigt werden. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Klimabilanz und die Ressourcenschonung.

Fazit: Eine Erfolgsgeschichte der Kreislaufwirtschaft

Die Zahlen und Entwicklungen der aktuellen Studie belegen eindrucksvoll, wie erfolgreich Deutschland im Bereich des PET-Recyclings ist. Mit einer Recyclingquote von 97,6 Prozent und einem stetig wachsenden Anteil von rPET in der Produktion beweist die deutsche PET-Industrie, dass nachhaltiges Handeln und wirtschaftlicher Erfolg miteinander vereinbar sind. Der kontinuierliche Fortschritt und die Optimierung von Prozessen zeigen, dass die Kreislaufwirtschaft im Bereich PET nicht nur funktioniert, sondern zunehmend auch zu einer nachhaltigeren Zukunft führt.

Kontakt zu RCS

Neues aus der RCS-Welt

Weitere Beiträge zu Events und Innovationen, die uns und die Recyclingbranche bewegen, finden Sie hier.

Alle Artikel
Alle Artikel